Brief von Gerd, lieber Gott,...

Freitag, 29. März 2013 2 Kommentare
eigentlich bemühe ich mich seit einigen Jahren so zu leben, dass ich in den "Himmel" komme. Allerding nicht deshalb, da ich mir erwarte, dass der Himmel mein Paradies für die Ewigkeit sein wird - nein nicht deshalb - ich WILL mit Gott - ich will mit dem Chef reden.

Lieber Gott, ist das gerecht, was du machst?

Ich liebe es, Chefs anzusprechen. Nicht dass ich nicht mit jedem ganz "normalen" Menschen auf der Welt auch reden will - doch das will ich - aber ich will auch mit den Chefs reden. Es ist gar nicht so schwer an die Chefs ranzukommen. Ich möchte ihre Sichtweise kennenlernen, ich möchte ihre Gründe kennenlernen, die sie dazu bewegen, Entscheidungen so oder so zu treffen. Und ich möchte Chefs loben, aber auch kiritisieren. Denn meine Überzeugung ist - Chefs brauchen beides - Lob und Kritik.

Und genau deshalb möchte ich in den Himmel - ich möchte Gott gegenüberstehen - ich möchte dem Chef einiges sagen. Ich möchte ihm sagen, wie wunderbar seine Welt ist, was für ein Wunder die Tiere sind, wie schön er sie geschaffen hat,wie mich das Meer fasziniert,  wie schön eine Blume ist, wie schön die Berge und die Flüsse sind, wie begeistert ich vom Wunderwerk Mensch bin - ich möchte ihm sagen, dass er uns wirklich das Paradies auf Erden bereitet hat - ABER ich möchte ihm auch sagen:
WARUM bist du nicht gerechter? Du bist doch der Vater aller Menschenkinder!

Ich bin selber auch Vater - und ich mache "bei Gott" nicht alles richtig - gar nicht - aber ich versuche halbwegs gerecht zu sein. Ich versuche keines meiner Kinder zu sehr zu bevorteilen und keines zu sehr zu benachteiligen. Ich versuche das Erbe, das sie einmal bekommen, so gerecht als möglich zu regeln. Und ich versuche, die Dinge die ich ihnen abverlange, halbwegs gerecht zu verteilen.

Das aber machst du nicht - lieber Gott - ich bin selber einer, den du ungerecht behandelt hast. Du hast es mir zu gut gehen lassen in meinem Leben. Du hast mich in einem wunderbaren Land auf die Welt kommen lassen, ich habe tolle Eltern, ich habe gesunde Kinder und ich selber bin auch gesund.
Eigentlich zu viel des Guten - obwohl ich diese Situation gern annehme - ABER wenn ich mich umblicke, dann gibt es so viele Menschen, die ganz andere Bedingungen haben. Sie sind in einem ganz anderen Land zur Welt gekommen, sie haben nicht so tolle Eltern, sie haben keine gesunden Kinder und sie sind selber auch nicht gesund.

Und dann gibt es Menschen, denen geht es so was von schlecht. Da gibt es junge Mütter von noch kleinen Kindern, die an Krebs erkranken und tagtäglich um ihr noch junges Leben kämpfen müssen, da gibt es Frauen die für ihr Leben gern kochten und so eine furchtbare Krankheit haben, dass sie ihre Hände nicht mehr benutzen können und auch sonst Tag für Tag mehr auf fremde Hilfe angewiesen sind. Da gibt es junge Männer, die stark und kraftvoll waren und die jetzt von Tag zu Tag schwächer werden, nur weil eine solche "Scheisskrankheit" sie überfallen hat.

Warum ist das Ganze so ungerecht verteilt, lieber Gott? Ich weiss schon, der Mensch sollte sich nicht anmaßen,  Gott in Frage zu stellen, aber in mir schwirrt diese Frage schon lange herum.

Und wenn ich dir mal gegenüberstehen werde, dann werde ich dich genau das fragen. Ich bitte dich um deine Hilfe. Ich möchte das besser verstehen.

Und hier noch mein Lieblingslied als Loblied auf dich!

Und weil ich nicht weiss, ob ich dich je treffe, schreibe ich dir diesen Brief. Den siehst und liest du in jedem Fall - weil ich gelernt habe - Gott ist allwissend. Also siehst du auch diesen Brief.

In Gedanken - euer G.Ender

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